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Jedes Stromspeichersystem liefert einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende. Der Experte für Eigenstrom-Konzepte, Robert Zettler – zertifiziert vom DGS, Deutscher Gesellschaft der Sonne, erklärt, wie man das passende Solarstromspeicher System findet und worauf man vor und bei dem Kauf achten sollte.

Warum einen Solarstromspeicher kaufen?

Mit einem Solarstromspeicher steht der selbst erzeugte Solarstrom Tag und Nacht zur Verfügung. Mit Zeitschaltuhren oder Energiemanagern ist zwar schon ein hoher Grad an Unabhängigkeit vom Energieversorger von bis zu 40% möglich. Der Großteil des Solarstroms aber wird als Überschuss ins öffentliche Netz eingespeist.

Steigt der Stromverbrauch am Abend an, muss in der Regel der benötigte Strom vom Energieversorger teuer zugekauft werden. Ist ein Solarstromspeicher integriert, fließt der nicht direkt genutzte Solarstrom in die Batterie und steht zeitunabhängig zur Verfügung. So lassen sich realistisch Autarkiegrade von bis zu 75% erreichen. Außerdem bieten einige Solarstromspeicher wichtige Funktionen wie z.B. eine echte Notstromversorgung, die i.d.R. innerhalb 3 – 5 Sekunden nach einem Stromausfall wieder Strom verfügbar habe um meine wichtigsten Stromverbraucher damit zu betreiben.

Soll eine neue PV-Anlage sofort mit Batteriespeicher installiert werden?

Mehr als jede zweite neue Photovoltaikanlage wird bereits heute direkt mit einem Speicher installiert. Das hat den Vorteil, dass sämtliche Komponenten von Anfang an aufeinander abgestimmt werden können und direkt große Teile des selbst erzeugten Solarstroms im eigenen Haus genutzt werden können.

Oder soll der Stromspeicher eine bestehende Photovoltaikanlage ergänzen?

In Deutschland sind mehr als 1,7 Millionen Photovoltaikanlagen installiert, darunter rund eine Million kleine Photovoltaikanlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern. Früher waren Solaranlagen noch teuer und daher auch die gesetzlich für 20 Jahre gesicherte Einspeisevergütung entsprechend hoch, sodass ältere Anlagen den Solarstrom vollständig ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Mittlerweile liefern Photovoltaikanlagen so günstigen Solarstrom, dass der Eigenverbrauch viel wirtschaftlicher als die Einspeisung ist.

Was bedeuten „kW“ und kWh“?

Das „h“ ist zwar klein geschrieben, es steht physikalisch aber für einen großen Unterschied. Ein Staubsauger etwa hat eine Leistung von 1000 Watt oder 1 Kilowatt (kW). Wer eine Stunde lang mit dem Staubsauger die Wohnung reinigt, verbraucht in der Zeit 1 Kilo-wattstunde (kWh) Strom. Wenn also ein Batteriespeicher eine Kapazität von 10 Kilowattstunden hat, könnte man mit dem gespeicherten Strom 10 Stunden ohne Pause staubsaugen. Als zweites kommt die (Abgabe-)Leistung des Speichers hinzu. Liegt die Leistung des Speichers zum Beispiel bei 4 kW, könnte die Batterie zeitgleich vier Staubsauger mit Strom versorgen.

DER STROMSPEICHER VON TESLA

POWERWALL 2

DER STROMSPEICHER
VON TESLA

POWERWALL 2

Wie viel nutzbare Kapazität sollte die Batterie haben?

Die Speicherkapazität (in kWh) sollte sich am Stromverbrauch und der Größe (Leistung) der Photovoltaikanlage orientieren. Gebräuchlich ist aktuell ein Verhältnis von 1:1 – bei einer Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 6 Kilowatt sollte die Batterie also eine Kapazität von rund 6 Kilowattstunden haben. Wer mehr Unabhängigkeit vom Energieversorger haben möchte, kann aber auch durchaus einen mittelgroßen Speicher mit höherer Batterieleistung auswählen, der auch im Frühjahr und Herbst die Versorgung in der Nacht sicherstellen kann. Wichtig hierbei: Bei Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von mehr als zehn Kilowatt wird eine anteilige EEG-Umlage auf den selbst verbrauchten Strom fällig. Wie sich Stromverbrauch, Größe der Photovoltaik-Anlage, Speicherkapazität und Unabhängigkeit gegenseitig beeinflussen, lässt sich online anhand von Speicherrechnern darstellen (siehe Rechner)

Wie sicher sind Strom-/Batteriespeicher?

Im Eigenheimbereich werden vornehmlich Batteriespeicher mit Lithium-Technologie installiert. Wie das Umweltbundesamt bestätigt, sind Lithium-Batterien bei ordnungsgemäßem Umgang sicher. Da Lithiumzellen über eine hohe Energiedichte verfügen, ist es trotzdem ratsam, bei der Batteriewahl auf das Einhalten von Sicherheitsstandards zu achten. Das Produkt sollte entweder nach dem Sicherheitsleitfaden zertifiziert sein, den der BSW-Solar zusammen mit anderen Verbänden und unter Beteiligung des TÜV Rheinland veröffentlicht hat, oder eine der folgenden Normen oder Anwendungsregeln einhalten, die im Kern ähnliche Ziele sicherstellen:

  • VDE-AR-E 2510-50
  • DIN EN 62619
  • UL 1973
  • DIN EN 62619

Ist eine unterbrechungsfreie Stromversorgung notwendig?

Viele Batteriebesitzer möchten auch noch dann über Strom verfügen, wenn die Nachbarn wegen eines Blackouts im Dunkeln sitzen. Dafür reicht in der Regel eine Notstromfunktion aus, die kurz nach dem Stromausfall aktiv wird. Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung wird benötigt, wenn zum Beispiel  Computerserver permanent betrieben werden müssen. Da es bei den Notstromsystemen aber sehr viele technische Unterschiede gibt, sollte sich der Kunde im Vorfeld hierzu vom Installateur genau informieren lassen.

Was kostet ein Solarstromspeicher (Preis)?

In den vergangenen Jahren gab es einen regelrechten Preisrutsch bei Stromspeichern. Von 2014 bis 2018 haben sich die Preise halbiert. Komplette kleine Energiespeichersysteme inklusive Installation und Mehrwertsteuer gibt es derzeit (Stand März 2019) bereits ab rund 5.000 Euro.

Wo finde ich qualifizierte Anbieter und Installationsbetriebe?

Fachpublikationen berichten von Zeit zu Zeit über Neuheiten auf dem Speichermarkt und liefern Anbieter Übersichten. Die Hersteller geben gerne Auskunft darüber, welche Fachbetriebe ihre Produkte verkaufen und installieren. Suchen Sie auf Google nach regionalen Anbietern, die auch entsprechende Referenzen und Kundenstimmen nachweisen können.

Als Experts4Energy beraten wir Sie gerne zum Thema Solarstromspeicher.

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